Das Bäckerhandwerk
Das Bäckerhandwerk gilt als eine der ältesten gewerblichen Handwerkstätigkeiten. Die Menschen begannen schon vor etwa 10.000 Jahren damit, wild wachsendes Getreide zu kultivieren. Dieses wurde zwischen Steinen zermahlen, mit Wasser und Salz vermischt und anschließend über Feuer gebacken. So entstand das urzeitliche Fladenbrot. Allerdings wurde erst mit der Erfindung von Sauerteig und dem ersten Backofen die Herstellung modernen Brotes möglich. Dieses ließ jedoch noch einige Tausend Jahre auf sich warten.
In Deutschland war das Brotbacken anfangs eine Tätigkeit für Leibeigene oder Klosterknechte. Erst mit dem Wachstum der Städte im 10. Jahrhundert bildete sich der Bäckerberuf als „freier“ Berufsstand. In der Regel wurde in stadteigenen Öfen gebacken. Erst im späten Mittelalter wurde Brot als Grundnahrungsmittel für die breite Bevölkerung zugänglich.
Heute ist die deutsche Brotkultur weltweit einzigartig. Längst ist die Zahl von 300 Brotsorten weit überschritten. Über 12.000 Meisterbetriebe, 13 Mrd. Euro Gesamtumsatz und ca. 270.000 Mitarbeiter machen das deutsche Backhandwerk zu einem der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren Deutschlands.